Es gibt koreanische Küche mit etwas spanischem Einschlag.
Auf die Idee können nur eine Koreanerin und ein Spanier kommen, die sich
zusammentun, um ein Restaurant zu eröffnen. Und das Ganze funktioniert - seit
rund 1,5 Jahren auf dem Prenzlauer Berg. Die Prinzessin und ich haben sehr gut
gegessen, aber unsere Geduld wurde schon arg auf die Probe gestellt.
Das Ambiente ist weit entfernt von dem, was man in einem
normalen Restaurant erwartet. Man sitzt an Holztischen und auf Holzhockern, die
so schwer sind, dass man schon einige Kraft aufbringen muss, um sie zu bewegen.
Der Gastraum ist schlicht gehalten. Er wird von schwarzen (Comic)Zeichnungen an
der weißen Wand dominiert, die allerlei zu essen darstellen. Ein Akzent setzt
ein Tiger über der Tür zur einzigen Unisextoilette. Im Hintergrund läuft
Jazzmusik und Amy Winehouse. Das alles ist sehr entspannt und ist typisch für Berlin
in der Nachtrashphase. Wir werden schnell mit den Speisekarten versorgt und
unsere erste Getränkebestellung wird zügig abgearbeitet. Das Personal besteht
aus zwei Koreanern (vermute ich mal, also jedenfalls Asiaten) und der
rothaarigen Restaurantleiterin, bei der die beiden Koreaner nicht wirklich was
zu lachen hatten. Gegenüber den Gästen waren aber alle ausgesprochen
freundlich. Leider war das (kleine) Restaurant irgendwann richtig voll, drinnen
und draußen. Das hat Küche und Service überfordert, so dass wir für Vorspeise und
Hauptgericht mehr als 2 Stunden im Laden
waren und die Bestellung meines Weines
vergessen wurde. Eines der zwei wechselnden Spezialgerichte gab es nicht,
ebenso war einer der zwei Nachtische nicht verfügbar. Immerhin gab es hinterher
neben einer Entschuldigung einen Reisschnaps aufs Haus.
Das Essen hingegen war sensationell und superfrisch. Das
gilt für die Tapas, bei denen ein Oktopus-Salat mit Chorizo (spanische Salami)
besonders herausstach (4,50 Euro), aber auch für die mittelgroßen Speisen, wo
wir einen Algensalat (8,50 Euro) hatten. Das schmeckte nicht nur wunderbar,
sondern war auch schön angerichtet. Als Hauptgericht hatte die Prinzessin eine
Koreanische Nudelsuppe namens Udon mit einer ordentlichen Einlage an Fisch und
Garnelen (9,50 Euro). Die war gut, aber für den zarten Gaumen etwas zu scharf.
Schweren Herzens haben wir (nachdem die Fischeinlage alle war) die Teller
getauscht und ich habe mein reichliches Doeji Bulgogi (14,50 Euro) geteilt. So kam die Prinzessin auch noch in
den Genuss von zartem geschnetzelten Schweinefleisch, das mit Reis und Sauce
auf ein Salatblatt gegeben und dann gegessen wird. Zum Niederknien.
Die Getränke sind ebenfalls fair kalkuliert. Ein spanischer
Rotwein ist ab 3,60 Euro für 0,2 l zu haben (trinkbar, aber kein Hochgenuss),
ein anständiger Grauer Burgunder kostet 4,60 Euro, und eine Flasche Wasser ist
für 4,50 Euro zu haben.
Fazit: Tolles Essen zu fairen Preisen, freundlicher Service
und angenehmes Ambiente. Ein Besuch lohnt sich unbedingt, aber besser nicht
Freitag- oder Samstagabend.
Im Internet unter http://www.kochukaru.de/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen