Samstag, 21. September 2013

Delizie D’Italia: Anspruchsloser Prenzlauer Berg



Freitagabend. Eine harte Bürowoche lag hinter uns. Da wollten wir zum Start des Wochenendes eine Kleinigkeit essen gehen. Was liegt da näher, als einen Italiener aufzusuchen? Unser Ziel war das Delizie d’Italia in der Kollwitzstr., also mitten in Prenzlauer Berg. Es war noch leer, aber fast alles reserviert. Dennoch bekamen wir einen der eng gestellten Tische. Das Ambiente war ganz gemütlich, und italienisch rustikal. Pizza findet sich nicht auf der Karte, obwohl genau die optisch gut in den Laden gepasst hätte. 

Die Auswahl war trotzdem gut – sowohl eine Standardkarte als auch eine aktuelle Tageskarte standen zur Auswahl. Die Prinzessin hat einen großen Salat (12,90 Euro) geordert, der geschmacklich ohne Tadel war. Der wurde frisch hinter dem Haus geerntet. Jedenfalls hat es so lange gedauert, bis er da war. Meine Vorspeise war eine Scheibe Polenta mit einer Scheibe Mortadella und mit Käse überbacken (8,90 Euro). Das kam relativ kalt auf den Teller und wurde nochmal aufgewärmt. Schuld war der neue Ofen. Aha. Vermutlich hat der das Würzen auch noch nicht gelernt. Abgehackt und weiter gewartet – und zwar lange. Das Restaurant füllte sich. Einige bekamen schnell etwas zu essen. Andere saßen lange vor Ihren abgegessenen Tellern. Und irgendwann kamen dann meine Nudeln mit Trüffelsoße. Die hausgemachten Nudeln waren in Ordnung. Den Trüffelgeschmack konnte man hingegen nur erahnen. Da gab es zwar zwei bis drei so dunkle Stücke, die wie Trüffel aussahen. Die Trüffeligkeit war aber etwa so wie wenn man Discounter Trüffelleberwurst kauft. Nun sind 9 Euro nicht viel Geld, aber ein paar Tropfen (verschrienes synthetisches) Trüffelöl hätten geholfen. 

Der Wein für 4 Euro für 0,2 l war ganz gut trinkbar, mehr aber auch nicht. Der Service wirkte überfordert und war auch nicht besonders freundlich. Ich habe mit EC-Karte bezahlt. Das Kartengerät wurde an den Tisch gebracht und der Kellner verschwand. So habe ich mir letztendlich die Belege selbst ausgedruckt. Insgesamt fragt man sich, warum der Laden so gut besucht war. Sind die Prenzl’Berg-Schwaben etwas unkritisch? Oder so clever, dass sie den Laden den Touristen überlassen haben? Wir werden es nicht erfahren, denn es wird keinen zweiten Besuch geben.

Fazit:  Unter der Woche auf einen Salat möglicherweise erträglich. Ansonsten für Schwaben und Touris.



Im Internet unter www.delizieditalia.de/
 

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