Wer im Haus
der deutschen Wirtschaft in der Breite Straße zu hat, also zu BDI, BDA oder
DIHK will und über Nacht in Berlin bleibt, wählt gerne eines der Hotels an der
U-Bahn-Station Märkisches Museum. Da gibt es ein Art’otel, das Wall Street Plaza und
die beiden Derag Hotels Großer Kurfürst und Henriette. Die Derag-Hotels sind, so sagt
man immer wieder, gute Mittelklasse. Beide verfügen über ein Restaurant. Das
ist der erste Teil des Tests der Beiden:
Wir haben vor einigen Tagen das neu
eröffnete Cana im Kurfürsten besucht, das nicht ohne Selbstbewusstsein seine
eigenen Speisen im Superlativ als „feinste orientalische“ anpreist. Wenn sich
über Geschmack streite ließe, würde ich dagegen heftig protestieren. Den
Besuchern des Lobbyistenhauses sei angeraten, sich besser dort mit dem
WISAG-Catering zu verpflegen. Das Cana bietet sich allenfalls für ein Glas unterschätzten
libanesischen Rotwein (Château Ksara) an, den man allerdings in jedem
libanesischen Restaurant bekommt. Zum Essen geht man besser woanders hin. Mein Libanon-Favorit
ist übrigens das Mesa in Wilmersdorf. Da gibt es wirklich feinste orientalische
Speisen.
Das Cana ist
das Ergebnis eines wirklichen Verlusts. Vorher befand sich in den
Räumlichkeiten das Restaurant Duniya. Ihm ist wohl nicht bekommen, dass es
nicht nur „Libanese“ sein wollte, sondern auch Steakhouse. Libanese konnte es
gut – anders als das Cana. Es fängt schon bei der winzigen Speisekarte an,
Gegrilltes gibt es nur in einem 4-Gang-Menü ab 2 Personen; auf einer
Wochenkarte finden sich ca. fünf Hauptgerichte zur Auswahl. Das ist dünn.
Eigentlich
gehe ich zum Araber, um mir in kleinen Schälchen verschiedene kleine „Schweinereien“
vorsetzen zu lassen, kalt und warm, Pasten und Salate, serviert mit Fladenbrot und sehr absechslungsreich.
Damit kann man auch gut ein Hauptgericht ersetzen. Wir hatten sechs Schälchen
als Vorspeise. Warmes war nicht dabei und geschmacklich herrschte Langeweile.
Mein Hauptgericht
war richtig übel. Das Cana hat es geschafft, Hähnchenbrust so zuzubereiten,
dass sie hart-knorpelig wurde. Dazu gab es lauwarme Rosmarinkartoffeln und eine
pappig-süßliche Feigensoße. Die Prinzessin war mit ein paar gebratenen Meeresfrüchten
etwas zufriedener. Lecker war hingegen der Nachtisch – arabisches Gebäck –
vermutlich war es nicht hausgemacht.
Der Service war
freundlich und bei den Räumlichkeiten gibt es einen gemütlichen Hauptraum (vom
Eingang links) und einen anderen Raum auf der rechten Seite, in dem wir
gesessen haben. Preislich ist das Ganze ok: Unsere drei Gänge kosteten 18,90
Euro, aber feinste arabische Speisen sind anders. Ein weiterer Besuch wird
allenfalls zum günstigen Mittagslunch stattfinden und wenn bei BDI und BDA die
belegten Brötchen aus sind.
Fazit: Für libanesisches Essen fährt man
lieber nach Wilmersdorf. Und wer an der Fischerinsel essen will, geht besser
zum Inder (Shezan) gegenüber.
Dazu mehr im
nächsten Teil…
Im Internet
unter http://www.canarestaurant.de/
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