Das Nord Sud besticht durch seinen
improvisierten Charme – ein Gastraum, in dem auch gekocht wird,
schlichte Tische und eine einfache Atmosphäre. Der Patron macht den
(guten) Service alleine und es gibt keine Speisekarte. Monsieur
Jean-Claude hat immer drei Menüs zur Auswahl, jeweils mit drei
Gängen. Mit unwiderstehlichem französischem Akzent trägt er die
Auswahl vor. Es gibt zum Beispiel Fleisch- oder Fischpastete als
Vorspeise, Merguez-Würstchen mit Rataouille oder Fisch als Hauptgang
und zum Nachtisch Käse oder Tarte. Das ganze kostet 7,50 Euro –
unglaublich, wie er das macht. Und wenn man nett fragt, darf man den
einen oder anderen Gang zwischen den Menüs auch austauschen. Die
Qualität der Speisen ist für den Preis sensationell. Die Portionen
sind nicht riesig, da man aber reichlich Baguette bekommt, wird der
normale Hunger auf jeden Fall gestillt. Dazu gibt es Weine, rot, weiß
und rosé. Glasweise in guter Qualität, typischer (süd)französischer
Landwein, aber auch französisches Bier ist im Angebot.
Leitungswasser für lau – und so französisch wie der Laden ist,
rechnet man fest damit - gibt es nicht. Es wäre aber unanständig,
das bei den Essenspreisen zu erwarten.
Der Wandel von Mitte geht auch am Nord
Sud nicht spurlos vorbei. Das Publikum ist internationaler geworden,
aber nicht unangenehm, denn es gibt die nötigen (fünfzig) Meter
Abstand zur Oranienburger Str.
Appell: Jean-Claude, bitte nehmen Sie
für dieses Essen nicht weniger als 9,90 Euro. Das ist es mindestens
wert. Und trotzdem werde ich nicht erwarten, dass es Leitungswasser
umsonst gibt.
Fazit: Sympathisch, günstig, lecker.
C'est si bon! Werde auch in den nächsten Jahren immer mal wieder
hingehen.
Internet gibt es nicht, aber Facebook
unter http://www.facebook.com/jeanclaude.nordsud
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