Sonntag, 11. Dezember 2011

Food Court im Alexa: Lieber Kamps statt Kevin

Das Fest der Liebe naht. Es ist schon der 3. Advent – auch wenn es draußen gar nicht so aussieht. Da heißt es Weihnachtsgeschenke einkaufen und dazu sind wir ins Alexa gegangen. Das Alexa ist das Einkaufszentrum am Alexanderplatz. Manchmal wird es als der rosarote Bunker und als Pharaonengrab verspottet. Als es 2007 eröffnet wurde, wurde darüber in den Hauptnachrichten berichtet, da sich ein Mob versammelt hatte, der im Media Markt die Eröffnungsangebote abgreifen wollte (die es natürlich an den nächsten Tagen auch noch gab) und dabei den Markt verwüstet hat. Der Mob ist immer noch da. Er versammelt sich allerdings nicht mehr im Media Markt, sondern im Food Court. Das klingt weltstädtisch international. Die korrekte Übersetzung ins Deutsche ist Freßzone. Da kann man sich stärken, wenn man vom Einkaufen erschöpft ist. Die Freßzone besteht aus einer großen runden Fläche mit Sitzmöglichkeiten, um die sich verschiedene Stände gruppieren, die Essen anbieten. Es gibt mexikanisch, Nordsee, asiatisch in verschiedenen Variationen, aber auch Currywurst-Pommes und Döner.

Mein Liebste und ich hatten nur einen Obstsalat gefrühstückt und es kam wie es kommen musste: Gegen 12 Uhr war der Hunger riesengroß und einfach nur „zum Bäcker“ wollten wir nicht, denn das gibt es zu oft auch unter der Woche. Also sind wir in die Freßzone. Ich habe einen Dürüm Döner gegessen (da ist das Gleiche drin, wie in einem normalen Döner „mit alles“, nur wird das „alles“ in einen Teigfladen gerollt). Dürüm ist immer etwas teurer als normaler Döner. Im Food Court 3,50 Euro bei Fatih Servat. So heißt der Dönermann dort, den es auch im Hauptbahnhof gibt. Das Produkt ist unspektakulär. Meine Liebste hat bei Van Long Soup Sensation gegessen. Reisbandnudeln mit Schweinefleisch und Sojasprossen, was immerhin 6,20 Euro gekostet hat. Sie war damit ganz zufrieden. Von der Süße her wäre das aber auch als Dessert durchgegangen. Immerhin wurde alles in einer Steingutschüssel serviert. Wenn Van Long, dann lieber das Restaurant in der Reinhardstr., das demnächst auch mal einen Beitrag im Blog verdient hat. Vermutlich ist der Stand im Alexa ein Ableger.

Wir haben uns dann also an einem der Tische niedergelassen, um unser asiatisch-türkisches Mahl zu uns zu nehmen. Positiv: Es gibt Tageslicht. Negativ: alles andere. Unser Tisch war zugemüllt mit Pappgeschirr (inklusive Dönerrest – normal, kein Dürüm). Für das Tischeabräumen war niemand zuständig. Man glaubt offensichtlich, dass sich jeder an die Bitte hält, sein Zeugs in die entsprechenden Wagen zu räumen. Macht aber keiner. Und sicherlich auch nicht Kevin mit Familie. Der saß nämlich neben uns und hieß wirklich so. Erst dachte ich, seine Begleitung sei seine Mutter. Tatsächlich war es aber die Oma. Die Mutter von Kevin kam etwas später hinzu. Kurz davor, Kevin ein Geschwisterchen zu schenken (Deborah??). Und Kevin hatte einen Döner bekommen (normal, nicht Dürüm). Dessen Inhalt hat er auf seinen Pappteller ausgekippt, um dann mit den Fingern im Fleisch zu wühlen. Wir hatten dann aufgegessen. Wir haben unser Geschirr abgeräumt. Und ich wette, dass Kevin und Co. das nicht getan haben.

Fazit: Lieber zum Bäcker als in den Food Court. Im Erdgeschloss vom Alexa ist ein Kamps.

Das Alexa im Netz: http://www.alexacentre.com/

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