In der Reinhardtstraße auf der Höhe des Deutschen Theaters
findet sich das Cinque, das Mitte März wiedereröffnet hat. Eigentlich handelt
es sich um eine Neueröffnung, denn außer dem Namen ist nichts gleich geblieben.
Früher gab es gelb gestrichene Wände und ein eher rustikales Ambiente. In einer
Ecke des Gastraums stand der Pizzaofen. Der ist jetzt weg und alles andere
auch. Jetzt gibt sich das Cinque edel: Dunkles Holz, rote Polster und weiße Tischdecken und Stoffservierten
dominieren das Ambiente.
Mit einer Gruppe von 10 Personen saßen wir dort, wo früher
der Pizzaoffen stand. Das Servicepersonal war freundlich, aber doch
italienisch-überdreht. Irgendwie eine Mischung aus dem „Ich habe gar keine
Auto“ Typ aus der Nescafé-Werbung und „Pronto-Pronto-Salvatore“, der im RTL-Programm
vor vielen Jahren Hütchenspiele veranstaltete.
Kommen wir zum Wesentlichen – dem Essen: Wir wurden mit zwei
Sorten Brot versorgt, dazu ein gutes Olivenöl. Außerdem gab es einen kleinen
frischen Salat, der ging irgendwie aufs Haus. Und dann kam lange nichts.
Insgesamt gaben wir rund 100 Minuten im Restaurant verbracht. Das ist für einen
Business-Lunch zu lang. Die Hauptgerichte trafen mit großem zeitlichen Abstand
ein und im Kreise meiner Mitesser auf ein geteiltes Echo. Die Gnocchi waren
lecker, Nudeln mit Lachs und Carbonara waren ganz ok und das Risotto, das als
Beilage zum Tagesmenü angekündigt war, war ganz normaler Reis. Meine Pizza war
groß, allerdings etwas trocken. Da Produkt aus dem alten Ofen war deutlich
besser. Zum Nachtisch gab es aufs Haus noch ein Stückchen wirklich gutes
Tiramisu. Pizza (kleine Karte) fängt bei 7,50 Euro an und geht so bis 12,50
Euro.
Beim Essen muss das Cinque noch zulegen. Das Ambiente
alleine wird nicht reichen, zumal es – allerdings im einfacheren Ambiente tolle
Alternativen in der Umgebung gibt: Gute Pizza für 6 Euro im Giotto und im Roma
(Reinhardt-/Ecke Friedrichstr. bzw. an der Claire Waldoff-/Ecke Friedrichstr.)
und einen sehr guten und günstigen Mittagstisch im Boccondivino in der
Albrechtstr.
Fazit: Kein guter
Wein im schicken neuen Schlauch. Aber vielleicht reift der noch sehr junge Wein
ja noch. Ich werde ihn noch einmal probieren.
Im Internet unter www.ristorante-cinque.de