Dienstag, 17. April 2012

Entrecôte: 50 Meter machen den Unterschied

Seit mittlerweile 13 Jahren gibt es das französische Restaurant Entrecôte. Es hat sich etabliert und damit war eigentlich kaum zu rechnen, denn es befindet sich in einer Region von Mitte, die touristischer ist als Brandenburger Tor und Kollwitzplatz zusammen: In der Schützenstraße ganz nahe beim Checkpoint Charly. Da man sich im Entrecôte aber nicht mit Leuten in albernen Uniformen fotografieren lassen kann, bekommt man vom Rummel nichts mit und kann ganz in Ruhe essen.

Das Ambiente orientiert sich an einem typischen französischen Bistro, aber in einer edlen Variante. Viel Holz, weiße Tischdecken und Servierten sowie eine perfekte Beleuchtung sorgen für die richtige Mischung aus Business und gemütlich.

Ich war zur Mittagszeit mit meinem Chef und zwei weiteren Verbandsvertretern da, um uns über dies und das zu unterhalten, womit wir alle gängigen Klischees über Verbandsarbeit erfüllt haben – alle bis auf eins: Wir sind nüchtern geblieben, weshalb zu den Getränken wenig zu sagen ist. Das Perrier war gut. Die Weine sollen aber nicht so dolle sein, sagte einer der Verbandskollegen aus dem anderen Verband, der dort öfter hingeht (im Folgenden: der Stammgast). Gegessen haben wir als Vorspeise alle eine Suppe. Während der Stammgast auf die Fischsuppe schwört (die auch wirklich sehr gut aussah), habe ich mich an der gratinierten Zwiebelsuppe versucht. Die war lecker und es hätte mich auch sehr gewundert, wenn dieser Klassiker in diesem Ambiente misslungen wäre. Die Suppen stehen mit rund 7 Euro auf der Rechnung, es gibt aber auch ein günstiges Plat du Jour. Irgendwie konnte sich aber von uns keiner dafür erwärmen. Wir haben stattdessen alle das kleine Steak mit dünnen Pommes und Salat genossen. Es kostet so um die 15 Euro und ist groß genug, um mit der Suppe einen durchschnittlichen Mittagshunger zu stillen. Der Geschmack von allen drei Komponenten ließ keine Wünsche offen. Lecker! Meckern kann man über die Tatsache, dass der Salat mit auf dem Teller liegt und dies die Temperatur wechselseitig negativ beeinflusst. Ob dies der Grund war, warum der Stammgast statt eines Medium-Steaks eines bekam was zu kalt und zu blutig war? Jedenfalls wurde dieser Fehler umgehend und schnell behoben.

Und sonst: Ein dickes Lob für den Espresso, denn der war so heiß, wie man es selten erlebt. Und ein normales Lob für den Service, der freundlich und zügig war, mit seinen Wollpullundern aber optisch nicht so recht reinpasste. Das Zwiebelsuppenfußbad hat mich nur bedingt gestört, denn das bekam der Mitarbeiter vom Stammgast serviert. Meine Suppe stand trocken.


Fazit: Très französisch und perfekt für Business Lunch auf etwas gehobenem Niveau.


Im Internet unter: http://www.entrecote.de/

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