Der Empfang war perfekt. Garderobe abgegeben, zum Tisch gebracht, Stuhl ran gerückt und gefragt, ob das Menü so bleiben kann oder ob man irgendetwas nicht mag. Extra für arme Morgenpostesser gab es das Gläschen Schampus für 'nen Zehner und auch das Wasser wurde zum Discountpreis angeboten (9 Euro) – da haben wir gleich zwei Flaschen getrunken (Wasser). Das gibt eine Idee, was man ansonsten abdrücken muss. Der Service war freundlich und professionell, aber vielleicht ein bisschen distanziert. Und so wirken auch die Räumlichkeiten.
Kommen wir zum Wesentlichen – dem Essen. Drei Sorten warmes Brot und dazu normale und Tomatenbutter. Letztere war kaum verstrichen, da kam auch schon Nachschub. Beim nächsten Besuch werde ich versuchen, die Schlagzahl beim Verzehr noch weiter zu erhöhen, denn die fünf eigentlichen Gänge waren mehr für den Geschmack als zum Sattwerden. Dann wurden wir verwöhnt mit Kabeljau und Trüffelmayonnaise, Weinbergschnecken in Kräutervelouté, Müritz-Saibling und schließlich ein wunderbares Stück vom Brandenburger Reh. Phantastisch. Bei den Weinen gab es zu drei Gängen einen Südfranzosen in drei Farben (Weingut Clos des Nines). Nicht wirklich edel, aber runde Weine, die perfekt zum Essen passten. Der Nachtisch bestand aus lauwarmem Schokokuchen und Sauerrahmeis. Hier war es dann vorbei mit der Perfektion – jedenfalls thermisch. Der Kuchen war dampfend hieß, dafür das Eis so hart, dass es vom Teller sprang. Sehr nett: Zum Espresso (Sonderpreis 2,50 Euro) gab es einen kleinen Zitronengugelhupf. Und was gab es sonst noch zu meckern? Keine Stoffhandtücher auf der Toilette und Herantragen der Teller auf Tabletts.
Fazit: Sehr gutes Essen, sehr guter Service – das Adlon hat die Erwartungen erfüllt. Aber die Normalpreise haben es in sich - da zahlt man dann auch den Namen mit.
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