Dienstag, 16. August 2011

3 Gänge bei den gentrifizierten Schwestern

Lezten Samstag gab es einen Ausflug in das "neue" Kreuzberg. Der Weg führte uns in das Restaurant 3 Schwestern im Bethanienhaus. Hier zeigt sich mit aller Deutlichkeit, wie sich Kreuzberg ändert. Und eigentlich würde dieses Restaurant noch besser nach Kreuzberg 61 passen. Aber auch in SO 36 wird es gut angenommen - mit anderen Worten: Es war voll.

Im schlichten, aber nicht ungemütlichen Ambiente sitzt man an Holztischen und irgendwie hat das ganze noch den alten Charme - vor allem wenn man sich auf den langen Weg zu den Toiletten macht, die mehr Schulkloatmosphäre als Restautanttoilette haben. Aber insgesamt passt es zusammen. Eine runde Sache, wo man sich wohlfühlt. Mein Problem war aber mal wieder, dass ich den Eingang nicht gefunden habe, denn das ganze Bethaniengelände ist recht unübersichtlich.

Da ich aber etwas zum Essen sagen kann, habe ich die Tür dann doch noch gefunden. Die Küche ist österreichisch-international und es schmeckt. Bei uns gab es Schnitzel (vom Landschwein) mit Kartoffel-Gurkensalat und vegetarischen Auflauf. Beides war richtig gut, ganz besonders die Panade vom Schnitzel. Als Vorspeise gab es allerlei von der Tomate, wobei verschiedene Sorten (Coeur de boeuf, schwarze Tomaten) verschieden dargereicht wurden.  Besonders interessant: Tomatensorbet. Richtig gut war auch die Kartoffelsuppe mit gebratenen Steinpilzen. Der Nachtisch fiel dagegen ab. Ein kleines Küchlein mit Schoko - genannt die beschwippste Nonne , weil mit Schnaps - war zwar ein kleiner und leckerer Abschluss (kostet keine drei Euro).Weniger überzeugen konnte hingegen die Crème Brûlée. Die war zwar riesig groß, aber knatschsüß, weil da überflüssig Mango reingeschüttet worden war. Außerdem fehlte der Kontrast zwischen warmer Kruste und kaltem Pudding. Das kann ich selbst besser.

Der Roséwein sollte dazu dienen, endlich das Feeling eine lauen Sommernacht zu kriegen. Hat funktioniert. Der Franzose war genauso, wie man sich einen leichten Rosé wünscht. Und er hat keine Kopfschmerzen gemacht. Gleiches gilt für den Service. Der war nett und freundlich, hätte manchmal ein wenig flinker sein können und ob er dafür verantwortlich war, dass der Strudel kam, als das Schnitzel schon aufgegessen hatte, ist nicht mehr nachvollziehbar.

Ich werde wieder hingehen, denn das Preis-Leistungsverhältnis stimmt (Hauptgerichte um 15 Euro). Die Qualität passt in jeder Hinsicht. Für ein romantisches Dinner oder ein Geschäftsessen ist es weniger geeignet, aber für jeden anderen Zweck ist es der richtige Ort.

Fazit: Lecker Essen im neuen Kreuzberg. Ultra Linke-Kreuzberger würden die 3 Schwestern wahrscheinlich anzünden, wenn sie in einem BMW, Audi oder Benz sitzen würden.

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