Freitag, 17. Juni 2011

Wilsons (Crowne Plaza) Und noch einen ruhiggestellten Pflaumen-Grappa?

Jetzt wird es Zeit für einen Verriss. Und genaugenommen war dies auch der Grund, warum ich mit dem Blogschreiben angefangen habe. Ich bin bekennender Leser der Berliner Morgenpost. Aber nur wegen des monatlichen Morgenpost-Menüs. Eine göttliche Erfindung. Immer spannend - und meistens gut. Ausnahmen bestätigen die Regel, z.B. mein Besuch Restaurant Wilson's im Crowne Plaza (http://www.crowneplazaberlin.com/restaurants/patio-terrace/)  in der Nürnberger Str. Der Weg zum Restaurant ist Berlin Style: Durch eine Durchfahrt, über den Hof an einem Parkplatz. Aber man hat die Terrasse eigentlich ganz hübsch angelegt. Ich kam also mit meiner Begleiterin an. 3 Stück Personal strafen uns mit Nichtachtung, bis uns der Restaurantchef zu unserem Tisch führt, nach drinnen, obwohl wir für draußen reserviert hatten. Das haben wir dann noch klären können.

Der bestellte Rieslingsekt als Aperitif erwies sich als Wein, wurde aber ausgetauscht. Die Wartezeiten waren lang, der Wein kam nach den den einzelnen Gängen, dafür blieben die Gläser unausgetauscht. Teller wurden abgeräumt, bevor alle aufgegessen hatten (wenn es mal schnell gehen sollte); die bestellten Zigaretten kamen erst auf Nachfrage; es fehlte auch schon mal Besteck, der Brotbringer war nicht zuständig für einen Getränkewunsch usw. Das Essen war hingegen richtig gut. Kreativ, hübsch anzusehen und sicherlich weiß der Koch nicht, was der Service so treibt. Ihm sollte aber auffallen, dass die Speisen lange am Küchenausgang standen, denn sie waren leider kalt/lau, wenn sie an den Tisch kamen. Nur bei den Austern hat das nicht gestört.

War alles schlecht? Nein. Wir wurden dann letztendlich von einer Azubine (stand dran) im dritten Lehrjahr (auf Nachfrage) bedient. Die war nett und bemüht, konnte aber in dem Chaos auch nicht mehr wirklich was reißen. Wir haben ihr untersagt, das Trinkgeld zu teilen. Beim Rest der Crew hätte wohl "angelernt" als Label gepasst.

Bei der Rechnungsstellung habe ich das, was hier steht, in moderater Form kommuniziert. Die Entschuldigung war eine Reisegruppe (unangekündigt) und die Aussage, dass man alles getan habe, um die Gäste "ruhig zu stellen" (gemeint war wohl zufrieden zu stellen). Man bot uns noch einen Digestif aufs Haus an. Begeistert orderte ich einen Grappa. Und der Kellner fragte: "Welche Sorte? Pflaume?"

Fazit: Das Restaurant sollte sich überlegen, ob es einen auf edel machen will (Frische Austern, Hummer und teure Steaks) oder ob man lieber Berliner Reisegruppen abfüttern möchte. Das Essen passt zum Ersteren, der Service - bis auf die Azubine - zum Letzteren. Beides zusammen geht nicht.

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