Politisch völlig inkorrekt habe ich vergangenen Samstag vom Anschluss der deutschen Ostgebiete geträumt. Schuld ist Marjellchen, das vermutlich einzige Ostpreussische Restaurant in dieser Stadt (dafür haben wir 300 Inder, von denen - so sagt man - mindestens 280 von Pakistanis (im Folgenden kurz "Paki") betrieben werden). Nun ja, um es mit einem Wort zu sagen: Es war lecker, Wir sind satt und zufrieden rausgegangen. Die Küche ist schon recht deftig (wenn man tatsächlich die Spezialitäten isst). Bei uns landenden Weinbergsschnecken (nein, die sind nicht ostpreussisch) und hausgebeizter Zander auf dem Teller. Später noch Zander mit toller Sauce und geräuchter Schinken mit Schmand überbacken. Den Nachtisch durften wir nicht am Anfang bestellen ("Da warten wir erstmal ab, ob Sie noch Hunger haben"). Die Mohnkugeln (aufgeteilt auf zwei Teller) gingen trotzdem noch rein - lecker! Zum Abschluss noch ein Schnäpschen und ein Likörchen aufs Haus. So kann man es aushalten. Die Inhaberin hat ihr Team im Griff (resolut, aber sehr herzlich), der Service stimmte - aber es wurde uns unterstellt, dass wir nicht aus Berlin kommen (muss an meinem Mittebezug liegen).
Das Ambiente passt zum Essen. Die einen finden es altmodisch. Ich finde es gemütlich. Es gibt Stofftischdecken und -servietten und auf der Weinkarte habe ich einen Franken Silvaner gefunden (Juliusspital). Reservierung zu empfehlen, Preis-Leistung ist gut (wir haben 80 Euro bezahlt)
Fazit: Den Laden gibt es nicht umsonst seit 26 Jahren. Wer mal keine Lust auf Sushi oder "Paki" hat, sollte vorbeigehen. Geeignet für ausländische Gäste und für die ältere Generation (denke z.B. an meine 70plus Eltern). Hingehen!
http://www.marjellchen-berlin.de/
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