Montag, 25. Februar 2013

Asteria: Ich trink‘ Ouzo…



… was machst Du so? Ich trinke noch einen Ouzo und außerdem Metaxa. Das ist erklärungsbedürftig. 

Die Prinzessin und ich waren in einem griechischen Restaurant namens Asteria. Das liegt an der Schönhauser Alle direkt am U-Bahnhof Eberswalder Str. 

Heute kommt uns ja bei dem Wort Griechen immer das Präfix „Pleite“ in den Kopf. Ich selbst denke an meine Hellas-Staatsanleihen, die nicht ganz freiwillig aus meinem Depot rausgetauscht wurden. Im Asteria kehren die positiven Griechenlandassoziationen mit einem Schlag zurück. Freundliche, lebensfrohe und gastfreundliche Menschen. Wir werden mit Handschlag begrüßt und wir sitzen noch nicht, da steht auch schon der Ouzo auf unserem Tisch. 

Die Atmosphäre ist gemütlich. Ein bisschen Folklore-Deko, aber nicht überladen und die unvermeidlichen Säulen (in diesem Fall ionisch) finden sich nur an der Theke. Der Teppichboden sorgt dafür, dass es nicht hallt. Die Die Speisekarte ist umfangreich und die Portionen sind es auch. Die Prinzessin hatte als Vorspeise Muschelsaganaki (Muscheln in Tomatensauce mit Feta überbacken). Das reichte als Vorspeise für zwei. Keine große Küchenkunst, aber lecker und günstig (5,80 Euro). Ich hatte gut gewürzten Fetakäse (Kopanisti) in normaler Menge. Nur gut, dass das Ouzoglas wieder aufgefüllt wurde, damit auch noch die Hauptspeise reinpasste. Ich habe, wie sich das bei einem Griechen mit Säulen gehört, einen Grillteller gegessen, der war so, wie ein Grillteller sein soll (Halbes Schwein gegrillt mit Zaziki und Reis, 13,80 Euro). Der dazu gereichte Krautsalat gehört in Deutschland zum Griechen wie der Tomaten-Gurken-Salat in Griechenland. Die Prinzessin hatte Kalamares (11,80 Euro). Auch hier fand sich eine ordentliche Portion, die (teilweise) eingepackt auch noch am nächsten Mittag satt gemacht hat. Wir hätten sicherlich im Freßos-Komatos gelegen, wenn nicht der nächste Ouzo wieder Leben in den Körper zurückgebracht hätte. 

Wir haben dann die Rechnung geordert. 50 Euro standen drauf, inklusive 3 Glas Wein. Da kann man wirklich nicht meckern. Mit der Rechnung kam noch frisch aufgeschnittenes Obst an den Tisch, begleitet von einem Glas Metaxa. Und da doppelt besser hält, kam die nächste Portion Obst, kaum als die erste aufgegessen war. Wir brachen auf und waren sehr froh, dass die U-Bahn nicht weit war. Verabschiedet wurden wir mit Handschlag. Es wird Zeit für den nächsten Griechenlandurlaub.

Fazit: So wie man sich das typische Griechenlokal in Deutschland vorstellt, nur mit mehr Schnaps. Jamas!

Im Internet unter www.asteriaberlin.de

Sonntag, 3. Februar 2013

Mi Amor: Pampa-Stier auf dem Prenzl-Berg




Es war der Zufall, der uns in dieses Restaurant geführt hat. Die Prinzessin und ich sind am Senefelder Platz aus der U-Bahn gestiegen und wollten  auf dem Weg Richtung Kino-Kulturbrauerei noch eine Kleinigkeit essen. Ich hatte eigentlich vor, das Restaurant „Zander“ zu testen, aber wie immer war es geschlossen (es hat immer Betriebsferien oder Ruhetag, wenn ich da hin möchte). So sind wir die Kollwitzstraße weiter hinuntergeschlendert und trafen auf ein großes „50 % auf alles“-Schild. Das stand vor dem Restaurant – Steakhouse – Cocktailbar „Mi amor“, das direkt gegenüber dem Kollwitzplatz-Klassiker Gugelhof liegt.

Wir gingen rein, bekamen vom herzlichen Service einen Tisch in dem hellen, aber etwas lauten Restaurant. Mein Blick wurde gefangen von dem riesigen Wandgemälde: Es zeigt die Weiten des argentinschen Weidelandes und ein glückliches Rindvieh. Außerdem flirtet ein Cowboy mit einer rassigen Schönheit. Sie verfügt über sehr volle rote Lippen und er über ein Handy (oder war es ein großes Zippo-Benzinfeuerzeug?). Da knistert die Luft und die Pampa steht kurz davor, Feuer zu fangen.

Unter dem Eindruck dieser Szene musste ich ein Steak bestellen. Dank „50 % auf alles“ war ein 250g Entrecôte drin (11,10 Euro), zusätzlich habe ich noch in Kräuterbutter (70 Cent) und in Bratkartoffeln und grüne Bohnen (150 bzw. 170 Cent) investiert. Die Prinzessin, die das Pech hatte, nur mich anzusehen und nicht das Pampa-Amore-Kunstwerk, entschied sich für Pizza mit Meeresfrüchten (3,90 Euro). Was dann serviert wurde, überraschte mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis, aber große Küchenkunst ist anders. Berücksichtigt man die Lage am Touri-Gentrifizierungs-Hotspot Kollwitzplatz muss man sich fast fragen, wie ein solches Essen so günstig angeboten werden kann. Ohne den 50 % Rabatt wäre das Mi Amor allerdings nicht weiter erwähnenswert.

Die 50 % setzen sich bei den Getränken nicht fort, aber auch dort wird fair kalkuliert: Ein leichter und gut trinkbarer argentinischer Rotwein ist für 4,40 Euro/0,2 l zu haben und ein alkfreier Mojito wird mit 3,90 Euro berechnet.
Man darf gespannt sein, ob das Konzept aufgeht, denn ich glaube kaum, dass der Vermieter der Fläche auch 50 % Rabatt auf alles gibt.

Fazit: Für die Lage sensationell billig und auch noch gut essbar.

Im Netz unter http://www.trattoria-dell-arte.de/index.html (nicht wundern: vor dem Pampa-Stier war dort ein Italiener).